
Irati – Iraty
Die Buche spannt das Dach
als wärs zum Gedicht erdacht,
dein Licht getaucht in Grün,
von der Nacht herabgekühlt,
im zarten Strahl des frühen Morgens,
noch im güldnen Schleier leicht verborgen,
deines Atems dichter Rauch
in mein Gesicht gehaucht.
Noch blass sind meine Wangen,
dürstend wieder das Verlangen
zu küssen deine feuchten Lippen,
wenn die Vögel in den Ästen wippen.
Schon streichst du warm die Wade,
im Schatten noch, quellt die Kaskade,
welche Bachforellen so leicht bespringen,
als Pedaleur doch hab‘ ich zäh zu ringen.
Im Spinnennetz zerbricht das Glitzern,
verspürt die nackte Haut das Kitzeln,
vom Labsal Höhensonne so überreich getränkt,
die blonden Mähnen der Pottoks fesch gekämmt,
so meine blauen Tränen schwer zu trocknen,
im Abschied die weiten Äsen im Charme verlocken,
deinem jugendlichen Flirt aufs Neue zu verfallen –
Schein der Jugend – auch deine Blätter werden fallen!


