ALP-2021-TdS-17
Thunersee-Region vor der Mönch-Eiger-Jungfrau-Kulisse
(Do, 29.7.) Wimmis – Brodhüsi – Allmend – Hani – Chanderbrügg – Gwatt – Thun (Schlossberg) – via Seeroute Radweg/Staatsstraße – Hilterfingen – Oberhofen – Gunten – Merligen – Beatenbucht – St. Beatus-Höhlen – Neuhaus – Unterseen (Interlaken) – Luegibrüggli – Beatenberg-Waldegg (1202 m)
50 km | 810 Hm
Mit dem Blickfang von Schloss Wimmis verlasse ich endgültig die hochalpinen Wegstrecken meiner Tour de Suisse, aber noch nicht deren Kulisse. Ganz im Gegenteil erweist sich die Thunerseeregion als idealer Blickfang der großen Alpengipfel wie etwa von Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Fußpunkt zu diesem Gipfeltrio liegt am östlichen Ufer des Thunersees mit Interlaken als internationale Metropole des schweizerischen Bergtourismus. Der Aufstieg zum Beatenberg als gegenüberliegende Panoramaterrasse wird zum Krönungsmoment des Tages.
Altstadtperle an vielen Wassern
Doch steht zuvor ein Besuch der Stadt Thun an, die mit ihrer Lage am Aareabfluss des Thunersees das Flair einer sehr lebenswerten Stadt verströmt. Die Terrassenrestaurants und Cafés schweben geradezu über dem Wasser, das über eine Stauwehr gezähmt die Stadt durchschneidet – sogar eine Insel bildet. In einem Radladen finde ich ein paar Sonderangebote für ein Singlet und bekomme noch Sonnencreme und ein Walliser Kuhglöckchen für das Velo geschenkt. Eng gestaffelt hebt sich die Altstadt am Schlossberg empor. Es ist kaum denkbar, hier an einem Tag alle Sehenswürdigkeiten ausreichend zu inspizieren und zwangsweise begnüge ich mich mit wenigen Stadtperlen in der Außenansicht.
Der See ist etwas irritierend erstaunlich fern des Stadtkerns, um nicht zu sagen dass der See erst bei den ersten Vororten beginnt. Das Nordufer ist hier dankbarer als das Südufer, da die Straße weitgehend direkt am See vorbeiführt und allfällige große Strandbäder, Campings oder Jachthäfen eher auf der gegenüberliegenden Süd- bzw. Westseite die Zugänge zum See erschweren. Hier fügen sich an den hübschen Uferorten nur kleine Bootshäfen und Badewiesen ein. Das Wasser plätschert zuweilen direkt auf eine Ufermauer. Auch die privaten Verbauungen sind noch überschaubar gehalten.
Eine Einsiedlerhöhle als Touristenmagnet
Der flache Uferteil endet bei Merligen durch die weit vorgerückten Flanken des Niederhorns, auf dessen länglichem Zwischenplateau Beatenberg als aussichtsreicher Balkonort entstanden ist. Der allseits namensgebende Beatus für Höhle, Strandbucht und Dorf soll einst laut einer historischen Überlieferung als Einsiedler von Petrus zur christlichen Bekehrung der Schweiz berufen worden sein. Grabstätte und vermutete Lebenshöhle von Beatus dienen seit dem 13. Jahrhundert als Wallfahrtsort, heute am Eingang zu dem Höhlensystem der Beatushöhlen, von dem aus man einen etwa ein Kilometer langer Teil gegen fürstlichen Eintritt (18 € ohne Führung) besichtigen kann.
Die Tropfsteinhöhle beeindruckt mit kleinen spiegelnden Seen, mit großen Hallen und verwinkelten Grotten, am meisten vielleicht durch einen inneren Wasserfall. Das Eingangshaus mit Restauration ist kühn in den Fels gehauen, unter dem sich auch vielstufiger Wasserfall ergießt. Man kann sogar bis oben durchradeln, wenn man auf das Fußvolk Rücksicht nimmt. Vom westlichen Parkplatz ist es deutlich steiler als vom Hauptparkplatz etwas östlicher.
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