Alpen

Die Alpen sind vielleicht nicht das höchste Gebirge der Welt, aber das schönste. Das formulierte sinngemäß Reinhold Messner, der zweifellos einige Berge in aller Welt gesehen hat. Die Alpen sind aber nicht nur ein subjektiver Pool der Schönheit alpiner Natur, sie sind auch ein Kaleidoskop von Kulturen. Kulturen, deren unterschiedliche Lebensarten und Geschichte zu ganz individuellen, kleinen Einheiten führte, manchmal jedes Tal ein eigener Kosmos. Entsprechend vielfältig sind auch die Produkte – von Nahrungsmitteln, über Kunsthandwerk bis zu postindustriellen Gewerbeideen. Die Kulturen der Bergvölker mussten früh lernen, sich gegenseitig zu helfen – gegen die mächtigen Naturgewalten. Insofern sind die Alpen auch ein Sinnbild von friedlicher Koexistenz – nicht selten getrieben und verraten durch großmächtige Fremdinteressen von außerhalb der Bergwelt. Das bekanntete Modell dieser Kooperation ist der jahrundertealte Alpe-Adria-Gedanke – auch ein Prävision für den Europa-Gedanken.

Der Kampf ist weniger der gegen die Natur, als vielmehr die Symbiose mit der Natur zu finden, ein Symbiose, die auch immer wieder Kompromisse an ein Leben fordert, dass mehr einer Bescheidenheit folgt als den Hypes urbaner Moden und dem Zwang ewigen Wirtschaftswachstums. Der Alpenraum musste sich immer mit seine beschränkten Ressourcen arrangieren. Alles andere lässt die Kulutren und Natur zerbröckeln. Auch solche Zivilisationsfolgen sind bereits Teil des Alpenbildes, etwa die Übernutzung durch Wintersport, der zu hohe Wirtschaftsinteressen in das sensible System der Berge getragen hat oder die Transitinteressen eines einseitig entarteten Freihandels. Insofern sind die Alpen eine der stärksten Kontrapunkte zu den agarischen und industriellen Entwicklungen in geografisch gemäßigten Regionen und Ebenen. Mehr noch bilden die Alpen den mitteleuropäischen Seismographen für Fehlentwicklungen der Moderne – sowohl in sozialer als auch in ökologisch-wirtschaftlicher Hinsicht.

Der spannende Diskurs zu Alpenthemen gehört dennoch nicht zum Hauptfokus gesellschaftlicher Diskussionen und politischer Beschlüsse. Dass die Alpen mehr als eine Randzone des europäischen Kontinents sind, wird auch immer wieder dann bewusst, wenn man die alpeneigenen Themen weiter in das Bewusstsein der Menschen rückt. So ist Faszination sicherlich ein Faktor, um alpine Identität und Wertigkeit zu befördern, doch nicht der einzige und nicht immer glücklich. Mehr noch wird jeder Charakter nur dadurch gestärkt, indem man auch das Wissen über ihn vermehrt. So sollen hier auch eine Reihe von Facetten zur Sprache kommen, die Einblicke vertiefen und manche Vorurteile aufheben.

Die Alpen laufen Gefahr, als reiner Schaukasten und Funpark für zivilsationsmüde Städter missbraucht zu werden. Schon die Romantisierung der Bergwelt im 18. und 19. Jahrhundert ist eine missverständliche Projektion gewesen, die heute in einigen touristischen Auswüchsen ins Extremum geführt wird. Es ist nicht fehl, von den Alpen fasziniert zu sein. Die Alpen wollen aber auch nicht verhätschelt, bemitleidet und alimeniert zu werden. Die Alpen wollen ihre eigenes Leben und ihre Geschichte zukunftsweisend weiterentwickeln – als Partner unter den bedeutendsten Regionen Europas.

Als wahrer Freund der Alpinwelten sollst du hier facettenreiche Blogbeiträge zu den Alpen finden – manches sicherlich auch schon bekannt, manches aber auch weit ab vom Mainstream.


Engadinerhaus, Fesnter mit Geranien, graues Umradnnngsmuster, Bergün Das Engadinerhaus – mehr als eine kunstvolle Heimstatt 28. Dezember 2020 - Wer ins Engadin und einige seiner Seitentäler fährt, glaubt sich manchmal auf einer Museumsreise wiederzufinden, ohne auch nur einen Fuß Museumsboden zu betreten oder gar Eintritt zu zahlen. Die Schaubuden sind die Dörfer daselbst, besser gesagt deren historische Häuser. Der geneigte Betrachter findet hier eine sehr eigene, nur auf wenige Täler beschränkte Hochkultur des Bauens – eine besondere Verbindung von Architektur und Kunst, von baustofflichem Detailwissen, handwerklichem Geschick, schöpferischer Zeichenkunst, geschichtlicher Fabulierfreude, funktionaler Wohnkultur und gemeinschaftlichem Gestaltungswillen. mehr

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