Regionalspritzer

Hier findest du Touren rundum Stuttgart, meiner aktuellen Heimatregion, da genauer Baden-Württemberg die zur Regionenrubrik Nahaufnahme Südwest korrespondiert mit Schwäbischer Alb, Donautal, Oberschwaben, Bodensee, Kraichgau, Odenwald, Neckartal, Kurpfalz, Oberrheingraben, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Hohenlohe oder auch mal angrenzend zur Pfalz. Die Grenzregionen können je nach Schwerpunkt auch in angrenzenden Regionen behandelt sein, so wie der Bodensee Teil der Alpenregion sein kann oder Oberschwaben Teil des Allgäus, der Oberrhein Teil von Elsass und Vogesen, der Hochrhein Teil des Juras oder Schweizer Mittellandes usw. Der vielen Schwarzwald-Touren Rechnung tragend, gibt es dazu einen eigenen Menüpunkt Neues vom Schwarzwaldboten.


Uff dr Alb – Schwäbischer Jura

Die Schwäbische Alb lockt mit versteckten, manchmal noch kaum bekannten Landschaftsschätzen. Die Kulturlandschaft prägen Wacholderheiden, die von Schäfern gepflegt werden. Die Natur hat indessen die ariden Böden löchrig gemacht, sodass die Hochflächen nur wenig Wasser halten. Es tritt aber nicht selten über blau oder smaragd schimmernde Quelltöpfe in unteren Regionen hervor. Die Hochflächen sind trotz manch lieblich leuchtender Blumenwiese rau und nicht eben. Die Winter der Hochtäler zählen zu den kältesten in Deutschland.

Wie die Natur, so der Mensch. Der Älbler ist immer ein wenig mehr verschlossen als die Talbewohner, die Dialekte schwer verständlich. In langen Winternächten hat er gelernt, sich geduldig zu beschäftigen. Die typischste Produktion sind denn auch Textilbetriebe gewesen, von denen einige überlebt haben. Maschinenbau und die Energieproduktion durch Windräder sind weitere auffällige Vertreter der modernen Albwirtschaft. Regionale Spezialitäten wie lokale Biere, Käse, Whiskey, Chutneys oder Brote erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit.

Der moderne, nicht-agrarische Älbler ist heute oft Langstreckenpendler. Mehr ist er aufs Auto angewiesen, auch wenn es ein paar spärliche Bahnverbindungen auf der Alb gibt. Trotz Gewerbeansiedlungen ist das Wirtschafts- und Kulturleben begrenzt. Historisch erinnern viele Burgen und Schlösser vom manchmal überraschenden Reichtum der Geschichte. Das Haus Hohenzollern hatte hier seinen Sitz als eines der wichtigsten Adelsgeschlechter in Mitteleuropa, heute noch sinnbildlich in der Burg Hohenzollern bei Hechingen widergespiegelt.

Geografisch ist die kalkreiche Alb Teil des Tafeljuras, der sich in einem weiten Bogen von Frankreich und der Schweiz erstreckt, den Hochrhein nahezu überspringt, um nördlich der Donau zur Schwäbsichen Alb neu zu wachsen. So sind dann Ähnlichkeiten durch Felszapfen, Schluchten und Karstphänomenen nicht unähnlich zum vielleicht bekannteren Jura der Nachbarländer. Ohne die Morphologie der Alb gäbe es das besondere Obere Donautal und seine Nebentäler nicht – sie sind essentieller Teil der Alb, auch wenn selten so bezeichnet. Folgerichtig reicht denn auch der Naturpark Oberes Donautal weit in die Alb i. e. S. hinein.

Karstwasserfälle sind seltener als aus dem südlicheren Jura bekannt, während gelichwohl eine Vielzahl von Höhlen wartet. Die besondere Typik vor allem der Mittleren Alb zeichnet sich durch einen Steilabfall nach Norden aus, dem Albtrauf. Zeigt sich die Westalb durch unscheinbare Höhenkuppen mit bis zu um die 1000 m aus, stellt sich die Staufer Alb im Osten, zwar niedriger, aber doch markanter mit Kegelbergen auf, die an Vulkane erinnern.

Zum Radeln ist die Alb wie ihr Charakter – manchmal zäh, denn die Hochebene sind selten flach und häufig windig. Einige Flusstäler sind hingegen geradezu leicht zu bewältigen, weil des Gewässergefälle sehr gering ist. Wie der entsprechende Teil des international bekannten Donauradwegs, verlaufen noch einige weitere Flussradwege über die Alb. Doch greift das zu kurz, um die Alb kennenzulernen. Der Schwäbische-Alb-Radweg kann ein Einstieg querbeet sein, ohne jedoch alle Facetten der Alb abzudecken.

Von Norden sind mehr markante Steigen zu bewältigen als vom flach abfallenden Süden. Doch soll man sich da nicht täuschen – lokal kann es verschieden sein. Die Anstiege sind indessen verglichen mit denen im Schwarzwald eher mäßig. Der geübte Radler weiß jedoch, jeder Berg verdient den Respekt, sonst rächt er sich.

Collage von Symbolbildern der Reise, Baisbild mit Regenbogen, Neandertaler, 9 ovale Bildausschnitte, Titel "Zollernalb - Eyachtal - Heuberg - Oberes Donautal - Laucherttal - Reutlinger Alb" ALB-2020-06
Besuch beim Neandertaler unterm Regenbogen
17. März 2021 - 4 Tage | 377 km | 5440 Hm ░ Das Obere Donautal ist nur als Landschaft vollständig beschrieben, wenn man auch die Nebentäler und Erhebungen der Alb umher mit in Betracht zieht. Die Donau durchbricht hier den Tafeljura auf eindrückliche Weise mit teils schroff aufragenden Felstürmen oder steil abfallenden Kalkwänden, während die weich dahinfließende Donau unschuldig verträumt durch die Auen mäandert und Burgen das Geschehen von oben bewachen. So reichte die Tour weit über den Naturpark Oberes Donautal hinaus. Auch nördlich vom Großen Heuberg erkundete ich noch erstaunlich unbekannte und neue Teile der Zollern- und Reutlinger Alb. Anderes war fast wie neu, weil in meiner Erinnerung verblichen wie das regenverträumte Laucherttal. mehr
Nahaufnahme mit Klatschmohn vor grünem Reisevelo an Straße ALB-2020-05
Eine Reise nach Upflamör
11. März 2021 - 4 Tage | 368 km | 5015 Hm ░ Für die Tour hatte ich mir schon einige Marksteine gesetzt wie etwa einen alternativen Waldpistenaufstieg zur Eninger Weide, die Auffahrt zur Burg Derneck, das Glastal, die Zielfinger Seen und das Schmeiental. Andererseits war das Konzept sehr offen und viele Querverbindungen entsprangen spontanen Vor-Ort-Entscheidungen, was allerdings wiederum ziemlich unorthodoxe Übernachtungsplätze provozierte. Und ich wollte natürlich auch ein Hauch Exotik: Welcher Globetrotter kennt schon Upflamör? – Ich war da! mehr
Offene Gedenkkapelle 5 Ecken/Stahlträgern und Mauer mit Riss ALB-2019-08
Der Schrei der Toten hallt über den Lustgarten
1. März 2021 - 2 Tage | 213 km | 2730 Hm ░ Drei Ideen trieben mich für diese Tour an: Den Albtrauf als dritte Alternative von Lichtenstein über den Stahlecker Bach zu erklimmen, über Grafeneck eine Verbindung zwischen Lautertal und Münsingen zu erkunden und das Schandental als entlang einer Bahntrasse für eine Ost-Westquerung zwischen Schmiecha- und Lautertal zu beradeln. Auf die Gedenkstätte der ehemals nationalsozialistischen Tötungsanstalt Grafeneck traf ich hingegen unerwartet und beklommen. Kaum drastischer kann die Geschichte eines Schlosses sein, von einer barocken Vergnügungsstätte mit metropoler Bedeutung bis zum Verlust der Unschuld der idyllischen Albstille, in der die Schreie der Toten eines mörderischen Verbrechens fortan nachhallen. mehr
Metallglänzende Forellenskulptur mit runder Infotafel "Lauterzeichen" ALB-2019-06
Sommerfrische Lautersphäre und Larifari
28. Februar 2021 - 3 Tage | 266 km | 2485 Hm ░ Etliche erfrischende Täler durchziehen die Albhochflächen und haben sich bisweilen tief in den Kalk eingegraben und in schattigen Wäldern versteckt. Einige Fließgewässer mäandern hingegen ganz offen verträumt als stiller Fließpool – so wie das Große Lautertal zwischen Münsinger Alb und östlichen Oberem Donautal. mehr

Außerdem verfügbar im Radreiseforum:


Kraichgau mit Stromberg/Heuchelberg

Der Kraichgau ist zusammen mit dem Zabergäu und dem Naturpark Stromberg-Heuchelberg eine entschleunigte Region zwischen Heilbronner Land und Odenwald im Norden, der Stuttgart-Region und das Gäu im Südosten, dem Schwarzwald südlich des Pfinztals, und dem betriebigen Oberrhein mit der Bergstraße im Westen. Kaum als touristische Region bekannt, teils auch schon stärker verlassen als Dekaden zuvor, ist das Gebiet für hügelfreudige Radler ein Eldorado an oft verschwiegenen Routen. Der stille Charme erschlägt hier alle Erwartungen an spektakuläre Orte oder Landschaften. Und gerade doch sind deswegen viele Überraschungen zu machen in Kultur, Ortsbildern, Panoramablicken bis hin zu modernen Event-Zugpferden wie etwa ein Bundeliga-Club nebst Luxusbadetempel in Sinsheim. Mit Velo kehre ich oft wieder – auch über die denkbaren Tagstouren an den Rändern hinaus.

Gelgrüne Weinbergimpressionmit Lichteffekten am Gras KSH-2019-4 Jenseits von Faust Verdammnis – Kraichgau im sommerlichen Herbstkleid 31. Oktober 2019 - 3 Tage | 267 km | 3325 Hm ░ Gleich mehrere Wochenendtouren führten mich 2019 durch die Stromberg-Kraichgau-Region, mal eher als Rundkurs, mal als Durchstich in die Pfalz bei Speyer. Ähnlich die Wege, berichte ich hier nur die vierte und letzte Tour mit einem Exkurs zu einem der oberrheinischen Baggerseen bei Karlsruhe/Ettlingen. Auch eine Essenz des Jahres, ein wehmütiger Rück- und Ausblick, nicht ganz ohne Schmerzen an Seele und Fuß – Teufelsverdammnis oder Erleuchtung – das ist auch hier die Frage, schließlich erblickte Faust in Knittlingen das Licht der Welt. mehr
Skulptur Bauernopfer von Hinrich Zürn KSH-2017-1 Zwischen Sandmühlen und Bauernopfer – Stromberg-Kraichgau auf Eppinger Linien 28. Oktober 2019 - 2 Tage | 181 km | 2780 Hm ░ Das selten als touristisch erkannte Kraichgau mit den östlichen Randgebieten Stromberg und Heuchelberg gehört zu den entschleunigten Regionen, die auf zahlreichen Feld- und Weinbergwegen verkehrsferne Radtouren ermöglichen. Jenseits von Sternenfels, dessen Umgebung für einstige Sandmühlen bekannt ist, führte die Tour über Höhen zum UNESCO-Weltkulturerbe-Kloster Maulbronn und entlang der Eppinger Linien auf den Spuren kriegerischer Schandflecken. mehr

Schwäbisch-Fränkischer Wald & Hohenlohe

Manchmal etwas vergessen liegt Schwäbische-Fränkische Wald im Nordosten von Stuttgart. Eher schon fast zu weit für eine genüssliche Tagestour und etwas zu einegschränkt für ausgedehnte Mehrtagestouren, beitzt der Landstrich doch überraschende Möglichkeiten, einsam, naturnah und abwechslungsreich Routen zu gestalten. Fährt man weiter ins Hohenlohsche, wartet mit Schwäbisch Hall eine historische Salzmetrople, die heute Inbegriff von modernen, sogleich umstrittenen Kunstmäzententum. Der Schraubenkönig Würth dominiert hier nicht nur das Wirtschaftsgefüge, sondern setzt auch die Akzente für internationale Kunst. Gleichzeitig werden so Steuermillionen dem Fiskus entzogen – auch nicht immer nur für die Kunst.

Das sollte den Radler eher nicht berühren, warten nach Norden die Durchfahrt in die Main-Tauber-Region und daselbst die Flüsse Kocher und jagst als beleibte Radrouten für Kurzereisen oder Tagestouren. Im Süden markiert die Rems auf einer Ost-West-Achse die Grenze zur Staufer Alb und entspringt in Aalen, wo sich schon die Römer in Thermen aalten. Da möchte man annehmen, dass Aalen von herumaalen abegelietet sein könnte, der sogenannten spätrömischen Dekadenz. Ein Zustand,der dem Radler allerdings recht fernliegt.

Nahaufnahme Baumpilz auf Baumstumpf mit Moos, grünes Velo im Hintergrund Ausflug in die Stille des Schwäbisch-Fränkischen Waldes 4. Dezember 2020 - 3 Tage | 305 km | 4170 Hm ░ Ein In-between im Gedankenspiegel des schwäbischen Dichters Justinus Kerner > ... Historische Schätze stehen indes nicht auf dem Tourplan. Das haben ja schon andere gefunden. Und Radler als Archäologen scheitern doch schon mal am Zuladungsgewicht eines historischen Hinkelsteins. Es sind eher Stimmungen, Gedanken, kleine Freuden, sicher aber auch Zweifel. Die Zweifel am Richtigen, an Zukunft, an sich selbst. Der Fahrtwind bläst sie weg, die Sonne löst die Fesseln und doch verschwinden sie niemals ganz. Justinus Kerner, romantischer Dichter und vor ca. 200 Jahren zeitweise in Welzheim und Gaildorf praktizierender Arzt, wusste es in passende Waldworte zu fassen... mehr

Pfälzer Wald

Das westliche Gegenstück zur Bergstraße, der Odenwald-Weinstraße am Oberrheingraben, bildet die Detusche Weinstraße am Rande des Pfälzer Waldes. Die Welt der touristisch umlagerten Weinköniginnen mit den rfiosch geröteten Wangen vom täglichen Weinkonsum entfleucht der Wanderer schnell in den Wäldern der Pfalz, unter dessen Buchengeäst manche Sagengeschichte wartet.

Landschaftlich setzt sich der Pfälzer Wald aus den Bordvogesen fort. Dort ähnlich zu finden rote Felsenstein – mal als kleine Tafelberge, mal als Stempel oder Säulen, fährt man leicht an Skulpturen vorbei,die von Freeglimbern gerne aufgesucht werden. Im Eldorado des Dahner Felsenlandes sind so gut Zweiländertouren auch an einem Tag möglich. Auf Pfälzer Wein und Saumagen muss man nicht verzichten, doch sind manche Teile kaum besucht und einsam, eine Einkehr sollte geplant werden. Für Radreisende sind ein paar einfache Unterkünfte und Zeltplätze zu finden, der gehoben Gast wird gleichwohl glücklich besonders in den Orten an der Weinstraße.

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