Selbstproträt mit Obelix-Skulptur, Reiserad im Vordergrund, Saint-Étienne-Vallée-Française
Alpen,  Iberica,  Massif Central,  Mitteleuropa,  Pyrenäen,  Serralada Prelitoral Catalana,  Touren

AOC-2023-0
Rhône-Alpes – Occitanie – Catalunya – Provence

Landschaftsperlen und Kulturschätze in den französischen Voralpen, dem südlichen Massif Central, den Pirineus Cataláns, der Serralada Prelitoral, der nördlichen Costa Brava, dem Golfe du Lion, der Basse-Provence und den Côtes du Rhône (Genève – Montserrat – Valence)

Statistisches Protokoll:

  • 2.7.-12.10.2023 | 103 Tage (inkl. Kombirückreise mit Velo/Bahn Valence – Stuttgart)
  • 6172 km | 60 km/d
  • 107 160 Hm | 1040 Hm/d (barometrisch gemessen)
  • Topografische Schwierigkeit: 1736 Hm/100 km
  • Über 300 Pässe oder relevante Bergtops
  • 6180 Fotoshots brutto

Eine tabellarische Übersicht der Tagesetappen mit detaillierten geografischen Ortsnennungen und radlerischen Basisdaten könnt ihr hier als PDF runterladen (update 11.1.2024: korrigierte Liste): Tour de Rhône-Alpes, Occitanie, Pirineus Catalans, Basse-Provence. Einen digitalen Track der Gesamttour werde ich hingegen nicht erstellen, aber ausschnittsweise in den Teilberichten im Radreiseforum, soweit ich diese zur Veröffentlichung eröffne.

Oberflächlich betrachtet stellt meine 2023er-Großtour eine Fortsetzung und Ergänzung zur letztjährigen Tour TdF-2022-0 Alles fließt in die Rhone dar. Tatsächlich dient der Einstieg dazu, einige Lücken zu schließen, die ich trotz mehrfacher Beradlung der Westalpenregionen auch noch im letzten Jahr hinterlassen habe, einige Überschneidungen inklusive. Und tatsächlich bildet der dann südlichere Teil eine logische Fortsetzung, nicht zuletzt auch von den Eindrücken der Vorjahrestour getriggert.

Insbesondere der katalanische Teil schließt dann an alte Pyrenäentouren an, eine ebenso alte Liebe wie zu den Alpen in meiner Radreisehistorie. Nur bescheiden weiter nach Süden reichen die Bergregionen im Anschluss an die Pyrenäen, Metagebirge zwischen Vorpyrenäen, Costa Brava, dem Großraum Barcelona und der Ebrotiefebene, die den zentraliberischen Festlandssockel vom spanischen Gebirgsnordosten abtrennt – und doch bilden sie eine eigene Welt.

Gleichzeitig ist auch diese Tour wieder eine Multitour verschiedener, recht eigenständiger Blöcke, die ich über diesen Einführungsbericht hinaus in entsprechend getrennten Berichtsteilen präsentieren werde. Die Alpenroute kann ebenso unabhängig betrachtet werden wie die Route im Zentralmassiv oder die in den Pyrenäen usw. Auch das war im letzten Jahr bereits ähnlich. Anders jedoch besteht für die südlichen und westlichen Teile der Tour kein solch griffiger Leitfaden mehr, stets sich nur auf einer Seite der Wasserscheide eines Flusses, der Rhone, zu bewegen. Hingegen entwässern viele Täler des Zentralmassivs auf dieser Tour in den Atlantik, andere Täler des Zentralmassivs wie auch der katalanische Teil in andere Teile des Mittelmeers ohne den Weg über die Rhone. Gleichzeitig kehrt die Rhone am Schluss der Reise nochmal als Leitfaden zurück, wenn auch eher etwas erzwungen durch schlechte Bahnverbindungen aus dem französisch-spanischen Grenzraum zur deutschen Grenze. Der Kreis der Rhonegewässer schließt sich also wieder zum Ende hin und über beide Touren hinweg betrachtet.

Etwas Regionalkunde – unverzichtbare Grundlage

Um die Regionen und Gebirge einzugrenzen, verwende ich parallel verschiedene Kategorien, die sich ggf. überlappen können. In einigen Regionen bin ich mehrfach eingefahren. Teilweise bestand dabei ein großer Zeitabstand, weil es quasi Hin- und Rückweg betrifft (z. B. Corbières, Sierra del Cadí, Alt Empordà). Einige kleinere Gebirgszüge oder regionale Bezeichnungen lasse ich hier der Übersicht wegen. Andere Regionen sind per Definition, Naturparkbezeichnung und/oder Tourismusvermarktung nur schwer abzugrenzen, wie etwa Cévennes und Grands Causses (einheitlicher Nationalpark, UN-Biosphärenreservat usw.) oder auch die Montagne Noire, welche man geografisch enger begrenzt als geologisch. Ich habe hier den kleineren Einheiten den Vorzug gegeben.

Für die Großregionen gilt, dass ich diese nur begrenzt beradelt habe. Nimmt man die historischen Einteilungen des okzitanischen Raums als Grundlage, verläuft die Tour in Frankreich überwiegend durch Okzitanien – abgesehen von einem ersten nördlichen Teil in Savoyen. Selbst der katalanische Teil ist historisch nicht ganz unabhängig vom okzitanischen Kulturraum. Manche Schicksalsgemeinschaft wie der ausgemerzten Katharer oder die Fluchtbewegungen unter dem europäischen Faschismus verband beide Seiten ebenso wie sich heute noch der katalanische Sprach- und Kulturraum auf beide Seiten in Frankreich und Spanien mit eigenem Charakter entfaltet bis hin zu politischen Unabhängigkeitsbewegungen – gewiss stärker präsent auf der spanischen als auf der französischen Seite.

Für die ersten Teile der Reise in den Alpen und Monts d’Ardèche eignet sich die Altregion Rhône-Alpes besser zur Eingrenzung als die erweiterte Neuregion Rhône-Alpes-Auvergne, nochmals aufgegriffen im Schlussteil der Reise. Andersrum passt die Neuregion Occitanie (Okzitanien) besser als Altregionen für den Teil im Zentralmassiv und den französischen Vorpyrenäen, allerdings ohne die westlichen Gebiete dieser Region (anders als auf meine hier ideal ergänzende Tour Pyrénées Cathares-Catalán aus dem Jahre 2011, die bis Lourdes reichte). Von der Basse-Provence bzw. der Neuregion PACA wird hier nur eine kleine Ecke berührt, im ersten Alpenblock kleine Teile der Baronnies, im Schlussteil die Camargue und die südlichsten Rhoneregion samt des Alpenausläufers Les Alpilles. Eher überwiegt auf meiner Tour das Provenzalische durch das Diois mit der Drôme Provençale, seinerseits aber nicht Teil der PACA-Region bzw. der Provence im engeren Sinn, sondern noch Rhône-Alpes. Gemeinhin ist die PACA-Region ohnehin auch Teil des historischen okzitanischen Kulkturraums.

In Katalonien habe ich die Pyrenäen erstmals entscheidend weiter nach Süden auch jenseits der Vorpyrenäen verlassen. Dabei ging es in einige wesentliche Gebirge der Serralada Prelitoral Catalana, eher einem pragmatischen Sammelbegriff für die zweite bis dritte Bergkette hinter der Costa Brava und nördlich Barcelona. Die Gebirge sind auf ihre Weise ziemlich unterschiedlich – von Montseny, einem kaum von den Pyrenäen abzugrenzenden stillen, meist waldreichen Berggebiet bis zur Muntanya de Montserrat, einem markanten, kuriosen Einzelgebirge, das quasi wie ein Fata Morgana aus der Ebene emporragt und neben seinen fingerähnlichen Felskegeln auch noch durch ein in den Grat gehauenes Kloster mit Schwarzer Madonna zahlreiche Pilger anlockt.

Sicherlich ungewohnt für meine Touren der letzten Jahre ist die schnelle Rückroute am französischen Mittelmeer zur Camargue und weiter an Rhone bzw. in Weinbaugebieten nahe der Rhone samt noch einem Hauch südwestlichstem Alpenrand. Diese Route wurde nötig, weil es mit Velomitnahme kurzfristig keine buchbaren Fernzüge gab, zudem die SNCF-Informationen dazu ziemlich intransparent blieben. In der Mischkalkulation der Reisekosten und Reisedauer war es für mich dann besser, einen Teil Schnellroute zurückzufahren, und letztlich die Zugrückreise in drei Tage mit Bahn und Velopassagen zu stückeln, sodass ich stets weniger als einen halben Tag im Zug sitzen musste. Gleichzeitig konnte ich dadurch noch etwas mehr Meer genießen, mir altbekannte Orte nochmal besuchen und ein paar kleine Lücken schließen mit Routen, die sonst nur schwer in meine Gebirgstouren der letzten Jahre einzubauen waren. „Schnell“ war die Route daher nicht wirklich, nur ein bisschen geraffter, zumal mir die Küstenroute ohnehin schon durch mehrfache Beradlung in früheren Jahren bekannt ist.

Moderner Leuchtturm in Pavalas-les-Flots, Phare de la Méditerranée
Ein modernes Symbol des Mittelmeeres findet sich in der zuweilen überbauten Améthyste-Küste: Der Phare de la Mediterranée in Pavalas-les-Flots

Geologisch gehören die Küstenpässe der nördlichen Costa Brava und der Côte Vermeille zu den Pyrenäen, ebenso die Pässe der Corbières maritimes (Vorpyrenäen). Gleichwohl zählen die restlichen Pässe der Alpilles und den Côtes du Rhône zu den Alpenausläufern. Les Alpilles bilden abseits vom Luberon sogar eine eigenständige, westlichste Alpengruppe im Miniformat. Die beiden Pässe der Côtes du Rhône bringen mich nochmal an den Rand des Diois zurück. Aufgrund der speziellen Struktur als leichtes Hügelland und seiner meernahen Prägung, habe ich aber beide Teile hier in einen geschlossenen „Mediterranée“-Block mit den Flachrouten der Côte d’Améthyste, der Camargue und an der Rhone zusammengefasst (ebenso in der Statistik als eine separate Einheit gefasst). Ansonsten würde auch die Struktur der Berichtsteile zu kompliziert.

Folgend präsentiere ich die wesentlichen Regionen diese Reise mit einigen wenigen symbolischen Bildern. Zusammmen mit den weiteren inhaltlichen Themen dieses Berichts, wo noch weitere Bilder zu finden sind, ergibt sich eine schon recht ansprechende Vorstellung der Gesamtreise, wenngleich immer noch sehr lückenhaft.

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