Gruyère-Käsemuseum - Käsestapel
Alpen,  Freiburger Alpen,  Touren,  Westschweiz

ALP-2021-TdS-15
Waadtländer und Freiburger Voralpen mit Gantrisch-Naturpark – stille Entdeckung für Genießer, dezent würzig wie ein Gruyère

Die deutschsprachigen Freiburger Alpen mit Gantrisch-Park

Das Jauntal bleibt jenseits von Val-de-Charmey recht eintönig durch ein kanalisiert wirkendes, waldreiches Gebirgstal, das kaum Ausblicke zulässt. Die kaum besiedelte Einsamkeit wird erst wieder in Jaun dezent gebrochen, dem kleinen Bergort, an dem sich das Tal über ein paar freie Hügel geringfügig weitet. Das i-Tüpfelchen setzt ein imposanter Wasserfall, dem man im Hotel/Restaurant Wasserfall selbstredend und leicht erhoben, aber genau gegenüber sitzt. Ich leiste mir an diesem Genusstag schließlich auch noch ein Göggeli im Korb – wie so oft als letzter Gast des Tages.

(Mo, 26.7.) Jaun – Euschelspass (1568 m) – via ruppige Piste, sehr schlecht fahrbar, Regenrillen – Schwarzsee/Seeumrundung, teils gute Piste – Zollhaus – Gopplismatt – Hirschmatt – Riffenmatt (1076 m) – Schwarzenbühl/Süftene (1546 m/1548 m, Schutzhütte) – Underi Gantrischhütte – Gurnigelpass/Stieren (1610 m) – Gurnigelbad – Stalden – Grundbach – Wattenwil – Mettlen

67 km | 1665 Hm

Ein Schwarzsee unter schwarzem Himmel

Der eigentliche Clou besteht in der Auffahrt zum Euschelspass, der sich im rechten Winkel zum Jaunbachtal nach Norden befahren lässt und zum Schwarzsee überführt. Die Rampe ist aber stellenweise höllisch steil, sodass ich die letzten Körner bemühen muss, die so meine Waden bereithalten. Die eigentlich schöne Südauffahrt wird dann allerdings von einer miserablen Schotterpiste zur Gegenseite konterkariert. Die jüngeren Ausbesserungen des Almwegs sind unzumutbare Betonverbauungen oder tiefer, loser Schotter, schlechter als jede Naturpiste sein kann. Das ist es schon etwas frech, für solchen Murks noch einen Spendenaufruf an der Strecke zu platzieren. Die Verantwortlichen sollten erstmal ihr Handwerk lernen, bevor sie die Hand aufhalten. Schlimmer geht nimmer. Man kann nicht alles mit dem Charme angeblich ärmlicher Bergbauern rechtfertigen, was dem Tourismus am Schwarzsee auch nicht wirklich entspricht, wo es schon gutverdienende Toursimuseinrichtungen gibt. Die deutlichen Worte müssen mal sein.

So unwirrsch den Berg heruntergebremst, tauchen die Bergkuppen um den legendenhaften Schwarzsee in tief hängenden Wolken ab. Einst soll ein böser Landbesitzer und Jäger einen Felssturz verursacht haben, demzufolge der Schwarzsee entstand, tiefblau wie ein Kobalt, der schönste Bergsee im ganzen Land. Weiterhin aber brachte ein Drache Unheil in die Bergidylle, das erst ein frommer Einsiedler zu beenden vermochte, dann der Drache in den See stürzte. Ein Drache faucht noch heute mit rot blinkenden Augen auf einem Felsen – gezähmt seine Aktivität per Schalter. Legenden funktionieren heute auch nur noch mit Technik. Die eher bescheidene Seeumrundung muss ich auf der asphaltierten Gegenseite arg beschleunigen, um noch Wetterschutz bei der Seilbahnstation zu finden. Es hagelt und schüttet Elefanten und Nilpferde, nicht mehr Katzen und Hunde! Trotz der vielen Dachunterstände treibt der Wind fast überall die Sprühsuppe bis in die letzten Ecken.

Verschwiegene Einsamkeit im Gantrisch-Naturpark

Nach dem langen wie kühlen Regenmittag folge ich zunächst abwärts bis zur nächsten Verzweigung beim alten Zollhaus. Hier schleicht sich eine unauffällige Straße durch wieder liebliches grünes Hügelland des Gantrisch-Naturparks, an wenigen Bergweilern vorbei. Riffenmatt ist ein kaum erkennbarer Sattelpunkt, doch neigt sich das Höhenplateau eindeutig nach Osten ab. Die nunmehr weiter aufsteigende Route über das Restaurant/Hotel Schwarzenbühl verweilt gleichwohl in Gantrischer Einsamkeit nahezu ohne Besiedlung. Schweigend schiebt sich mein Rad von dem Wiesenland in die oberen Waldbereiche. Von Schwarzenbühl verschwimmt die Aussicht horizontlos fern in Tal und Ebene.

So verschwiegen dehnt sich die Strecke noch immer ansteigend bis zur Süftenenhütte, eine dezente Zwischenhöhe, von der aus sich die Straße eher weiter zäh fortsetzt, bevor man stärker zur Gurnigelstraße abschwingt. Erst hier arbeitet sich eine weite Bergarena heraus, die dann die Auffahrt zum Gurnigelpass begleitet und mit den charakeristischen Bergflanken des Gantrisch begeistert. Das Berghaus auf der Passhöhe ist ebenso geschlossen wie auch weitere wenige Gasthäuser an der Strecke keine Lebenszeichen aussenden.

Um eine bessere Infrastruktur schneller zu erreichen, hätte ich wohl bis Riggisberg durchfahren müssen. Ich zweige aber in Stalden ab, eine Auf-und-Ab-Route, an der sich keine offenen Gasthäuser befinden. Erst in Mettlen bekomme ich noch etwas zu essen. Da in der Nähe der in verschiedenen Verzeichnissen und Landkarten eingetragene Campingplatz Blumenstein liegt, hier ein wichtiger Hinweis: Dieser nimmt keine Tagestouristen mehr auf, sondern bedient nur noch die Dauercamperklientel.

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